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Nachrichten > Natur und Umwelt

Kampf ums Öl oder Frieden durch die Sonne


Links Günter Engelhardt, 1. Vorsitzender des Forschungskreises für Geobiologie. Nach seinem Vortrag signierte Dr. Franz Alt im Foyer der Stadthalle seine Bücher. (Fotos:Wörner)

(tw) Vereinsmitglieder aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Holland, Belgien, Frankreich und aus Spanien konnte der 1. Vorsitzende des Forschungskreises für Geobiologie Dr. Hartmann e.V., Günter Engelhardt am Freitagabend im gut besetzten großen Saal der Stadthalle begrüßen. Für den Eröffnungsvortrag der diesjährigen Frühjahrstagung hatte man Dr. Franz Alt als Referenten gewinnen können. Der Politik-, Geschichts-, Philosophie- und Theologiewissenschaftler zeichnete für Wissenschaftsmagazine in Funk und Fernsehen verantwortlich und schreibt heute für über 40 Zeitungen und Magazine Gastkommentare und Hintergrundberichte. Die breite Öffentlichkeit kennt ihn aber durch die Sendung "Report" in der ARD, die er von 1972 bis 1992 leitete und moderierte. Mit elf erschienenen Büchern, in denen er sich immer wieder mit dem Thema "Energie" auseinandersetzt, ist Dr. Alt auch ein erfolgreicher Autor. In seinen Büchern stelle er klare Diagnosen, habe aber auch klare Therapien parat, bemerkte Wilhelm Martin aus der Vorstandschaft des Forschungskreises für Geobiologie bei seinen einleitenden Worten zur Person des Vortragenden. "Kampf ums Öl oder Frieden durch die Sonne" ist der Titel eines seiner Bücher und war auch das Thema des Vortrages von Dr. Franz Alt.
Es ginge nicht an, dass der Mensch in einem Tag soviel fossile Energie verbrauche, wie die Natur in 500.000 Tagen geschaffen habe. Laut Prognosen des Weltenergierates reichen die Erdölvorräte noch etwa 40 Jahre, das Erdgas noch 50 Jahre, Uran für Atomkraftwerke noch 60 Jahre und die Kohlevorräte noch ungefähr 120 Jahre. Danach wird es bedingt durch den Energiehunger der Industrienationen zum größten Gemetzel der Menschheitsgeschichte kommen, so Dr. Alt, falls nicht schnellstmöglich der Umstieg auf erneuerbare Energien gelingt. Speziell die Deutschen seien gut in ihrer Technologie mit erneuerbarer Energie aber ganz schlecht in der Auswertung und Umsetzung. Neue effiziente Solarzellen der Firma Siemens würden in den USA produziert und gute Patente würden nach Japan verkauft. Fast 70 Prozent der in Deutschland zum Einsatz kommenden Photovoltaikzellen müssten aus Japan reimportiert werden.
Aufgrund der deutschen Energiepolitik flossen in den vergangenen 35 Jahren 300 Milliarden Euro in den Kohlebergbau und auch heute noch sind es jährlich Milliardenbeträge für die noch 40.000 verbliebenen "Kumpel", obwohl die Arbeit untertage ja wohl nicht erstrebenswert sei und dazu gesundheitsschädlich ist. Die Sonne schicke uns 15.000 mal mehr Energie als zur Zeit alle 6 Milliarden Menschen auf der Erde brauchen. Hinzu kommen die indirekten solaren Energiequellen wie Windkraft, Erdwärme, Wellenenergie, Biogas, Biomasseenergie und solarer Wasserstoff. Allein in Europa könnten nach Schätzung von Fachleuten im Bereich der erneuerbaren Energien ca. 5 Millionen neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Überhaupt seien Landschafts-, Umwelt- und Klimaschutz die besten Arbeitsplatzbeschaffer.
Die irreparablen Schäden, die wir der Umwelt zufügen und wie wir unser Klima beeinflussen belegte Dr. Alt mit Zahlen und Beispielen aus Recherchen für seine Tätigkeit als Redakteur. So würden täglich weit über 100 Tier- und Pflanzenarten ausgerottet. Die Wüste wachse um täglich 30 000 ha und 86 Millionen Tonnen fruchtbaren Bodens gingen täglich durch Erosion verloren. Anhand von Diagrammen und Tabellen zeigte Referent Alt z.B. die Klimaveränderungen der letzen 450.000 Jahre. So ist es heute deutlich wärmer als in den vergangenen 16 Millionen Jahren und z.B. die Bewohner des afrikanischen Kontinents leiden schon unter den Auswirkungen des Treibhauseffekts. Auch Deutschland bekam mit Sturm „Lothar“, Sommerhochwasser und Hitzesommer einen Eindruck von möglichen Schäden. Nach Berechnungen der Mathematiker der Münchner Rückversicherung haben sich „Naturschäden“ bis heute verachtfacht und wenn sich die Situation nicht radikal ändert, werden die Schäden im Jahr 2060 höher sein als das weltweit erwirtschaftete Bruttosozialprodukt.
Nur mit intelligenten Lösungen und mit einer effizienteren Energienutzung wie beim Bauen mit Nullenergiekostenhäusern oder beim Verkehr mit Einliterautos und nicht mit Dreiliterautos sei den Energie-Problemen beizukommen. Selbst die großen Energiekonzerne beginnen umzudenken und so betreibt zum Beispiel der Shell-Konzern in Gelsenkirchen eine Solarzellenfabrik. Nachdenklich stimme es ihn aber, so Dr. Alt, dass sich in Deutschland ca. 1500 wissenschaftliche Institute mit der Erforschung der Vergangenheit befassen, aber nur acht mit Zukunftsforschung.

Infos im Internet:
www.geobiologie.de
www.sonnenseite.com

17.04.05

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