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Pionierleistung ausgezeichnet


Das Kurgestüt Hoher Odenwald ist diesjähriger Preisträger des Förderpreises Ökologischer Landbau, der von der Bundesregierung unterstützt wird. Unser Foto entstand bei der Übergabe des Preises und zeigt u.a. Gudrun Zollmann (links) und Hans Zollmann (rechts). (Foto:privat)

(tb) (kgho) Das Kurgestüt Hoher Odenwald ist diesjähriger Preisträger des Förderpreises Ökologischer Landbau, der von der Bundesregierung unterstützt wird. Der Stutenmilchproduzent erhielt den mit 8.000 Euro dotierten 2. Preis, den Bundesminister Horst Seehofer im Rahmen der Grünen Woche in Berlin feierlich verlieh. Die Jury unter Vorsitz von Dr. Helmut Röscheisen vom Deutschen Naturschutzring belohnte den Demeter-Betrieb für seine Pionierarbeit in der Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung von Biostutenmilch und ihren Produkten. Die Nachkommen von Stutenmilchpionier Rudolf Storch sehen darin auch die Anerkennung seiner 1959 geborenen Idee.
"Die Auszeichnung belohnt unsere langjährige Arbeit und die konsequente ökologische Ausrichtung der gesamten landwirtschaftlichen Produktion auf ein konkretes Produkt", freut sich Hans Zollmann. Das 1959 gegründete Kurgestüt Hoher Odenwald ist Deutschlands erste und größte Stutenmilchfarm und führender Hersteller von Stutenmilchprodukten. Auf rund 450 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche baut der Demeter-Betrieb kontrollierte ökologische Erzeugnisse an, die hauptsächlich zur Fütterung der 330 Pferde verwendet werden. Von den rund 120 Stuten werden pro Jahr etwa 50.000 Liter Stutenmilch gemolken.
Wichtige Grundlagen erarbeitet
Die Milch bleibt vollkommen unbehandelt und wird zur Haltbarmachung lediglich gefroren, gefriergetrocknet oder vergoren. Das Kurgestüt hat bei der Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung von Stutenmilch wichtige Grundlagenarbeit geleistet, die auch mit Unterstützung von Universitäten abgesichert wurde. "Als mein Vater aus russischer Kriegsgefangenschaft nach Hause kam, brachte er die Idee mit, Stutenmilch zu erzeugen. Damals gab es in Deutschland keinerlei Erfahrungen auf diesem Gebiet", erzählt Gudrun Zollmann. Rudolf Storch blieb jedoch hartnäckig.
Inzwischen hat sich Stutenmilch aufgrund der Inhaltsstoffe, der Reinheit und den sich daraus ergebenden Möglichkeiten in der Ernährung von Erwachsenen und Kindern besonders bewährt. Ernährungsfachleute empfehlen sie als Alternative zu künstlichen Fertignahrungsmitteln. Das Kurgestüt erzeugt neben Trinkprodukten kosmetische Artikel wie Cremes, Duschgele oder Hautpflegemittel und vertreibt sie direkt unter www.kurgestuet.de.
Um 1980 begann Hans Zollmann den Betrieb umzustellen und landwirtschaftliche Erzeugnisse zur Pferdefütterung anzubauen. "Das war der Beginn des ökologischen Anbaus hin zu einem geschlossenen, autarken Kreislauf", erinnert er sich. Die Anerkennung als Demeter-Betrieb war die logische Folge. Heute profitieren die Pferde von der natürlich-biologischen Haltung und Ernährung.
Mit dem Förderpreis Ökologischer Landbau werden ökologisch wirtschaftende Betriebe ausgezeichnet, die innovative Leistungen in die Praxis ihres Betriebes eingebunden und umgesetzt haben oder nachhaltig eine besondere gesamtbetriebliche Konzeption verfolgen. In diesem Zusammenhang schrieb der Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz den Wettbewerb zum siebten Mal aus. Das Kurgestüt gehört zum ersten Mal zu den Preisträgern.

Infos im Internet:
www.kurgestuet.de


31.01.07

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