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Nachrichten > Politik und Gesellschaft

Nochmal ein halbes Jahr Vollsperrung in Sensbachtal


Die Baustelle in Sensbachtal, rechts Arno Krämer vom ASV Bensheim und Bürgermeister Manfred Heiss (v.l.) vor einer Darstellung des künftigen Straßenprofils. (Fotos:Richter)

(hr) Kein Thema bewegt die Gemüter in Eberbachs hessischer Nachbargemeinde Sensbachtal mehr als die Dauerbaustelle auf der Ortsdurchfahrt zwischen Unter- und Ober-Sensbach. Auslöser für den Straßenbau war vor über 13 Jahren der Einsturz einer Stützmauer durch Hangwasser. Am Morgen des 21. Dezember 1993, als sich nach tagelangem Dauerregen in Eberbach ein "Jahrhunderthochwasser" anbahnte, rutschte in Sensbachtal ein Fahrbahnteilstück der L 3120 ab. In den Folgejahren war die Stelle nur einspurig passierbar.

Planungen für den Ausbau begannen zwar bald nach dem Hangrutsch. Da aber die Straßenführung auch Wasserschutzgebiete und Feuchtwiesen tangierte, hatten Naturschutzverbände ein Wörtchen mitzureden. Der Planfeststellungsbeschluss verzögerte sich und erfolgte erst im Herbst 2001. Dagegen ging dann prompt eine Klage ein, die im Mai 2005 schließlich abgewiesen wurde. Da sich die Klage nur auf einen Teilbereich des Ausbauplanes bezog, konnten immerhin in den anderen Bereichen schon einige Baumaßnahmen durchgeführt werden. Durch die Arbeiten kam es im innerörtlichen Verkehr, aber auch für auswärtige Durchreisende und Gäste, immer wieder zu längeren Behinderungen durch Ampelverkehr oder monatelange Vollsperrungen mit Umleitungen.

Jetzt soll der Ausbau der Ortsdurchfahrt in den Endspurt gehen: Das rund 900 Meter lange Teilstück vom jetzigen Ausbauende bis fast an die Einmündung der K 39 beim ehemaligen Gasthaus "Buckelwirt" soll bis September 2007 fertig sein und damit den Schlusspunkt des Straßenausbaus nach fast 14 Jahren markieren.

Eigentlich könnten die Sensbachtaler nun aufatmen, aber in der gestrigen Informationsveranstaltung im Gemeindezentrum Unter-Sensbach war eher ein vielstimmiges Stöhnen vernehmbar. Der Grund für die Misstöne liegt vor allem in der erneuten Vollsperrung der Orstdurchfahrt im Baustellenbereich ab März für rund ein halbes Jahr. Das bedeutet wieder Umleitungsstrecken über Hesseneck und Friedrichsdorf bzw. über Gammelsbach und Eberbach und eine innerörtliche Baustellenumfahrung für Fahrzeuge unter 3,5 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht über den teils unbefestigten "Neuen Weg" durch Wald und Flur.

Einige Bürger meinten, dass man die Arbeiten auch ohne Vollsperrung - mit halbseitiger Verkehrsführung - durchführen könnte. Der gestern anwesende Planer Norbert Friedrich aus Breuberg erläuterte anhand von Grafiken des Straßenquerschnitts, warum das nicht geht. Zu aufwändig seien die Auskofferungs-, Kanalverlegungs- und Hangbefestigungsarbeiten, als dass daneben noch Fahrzeugverkehr fließen könnte. Immerhin wird die Straße um mehr als drei Meter verbreitert. Die Fahrbahn soll künftig gut sechs Meter breit sein, hinzu kommt noch ein Gehweg von eineinhalb Metern Breite. Die Straße und die talseitige Böschung werden durch den Einbau so genannter Geogitter mit umfangreichen Materialbewegungen schichtweise neu aufgebaut. Auch der Wunsch einiger Zuhörer, die Straße wenigstens außerhalb der täglichen Arbeitszeiten einspurig zu öffnen, wurde unter Hinweis auf Haftungs- und Sicherheitsprobleme abgelehnt. Damit die Autos der Sensbachtaler auf der Ausweichroute nicht allzu sehr leiden, soll der "Neue Weg" vor der Straßensperrung noch einmal auf Vordermann gebracht werden, sicherte Bürgermeister Manfred Heiss zu.

Kritik wurde an der Eberbacher Baufirma laut, die den Auftrag für den Straßenbau erhalten hat: Es werde mit zu wenig Personal gearbeitet. Hier sei zu befürchten, dass sich das Bauende weiter verzögert. Dem widersprach Arno Krämer vom Amt für Straßen- und Verkehrswesen (ASV) in Bensheim: Man habe eine klare vertragliche Regelung mit der Firma, die das Bauende verbindlich vorschreibe. Krämer räumte allerdings ein, dass der Witterungsverlauf während der Bauzeit entscheidend für den Fertigstellungstermin sein werde. Bei gutem Wetter könnte die Straße durchaus auch schon früher fertig sein, bei viel Regenwetter könnte es später werden.

Der ASV-Mann war auch das Ziel von Vorwürfen wegen der langen Bauzeit: Rechtzeitige Grunderwerbsverhandlungen seien "verschlafen" worden. Krämer räumte in dieser Sache "Abstimmungsschwierigkeiten" mit der Gemeinde ein, aber Bürgermeister Manfred Heiss stellte klar: "Wir können nicht für das Land Gelände kaufen". Die Geduld vieler Bürger jedenfalls scheint am Ende zu sein. Ein betroffener Geschäftsmann aus Hebstahl formulierte es gestern so: "In Frankreich hätte schon etwas gebrannt".

Arno Krämer vermisst trotz allem ein wenig Dankbarkeit in der südhessischen Gemeinde. Immerhin stecke das Land jetzt noch einmal rund 2 Millionen Euro in den letzten Bauabschnitt der Ortsdurchfahrt, ganz abgesehen von den Investitionen in den Vorjahren. Das sei doch eigentlich ein Grund zur Freude.

23.02.07

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