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Nachrichten > Kultur und Bildung

Computerspiele - Fluch oder Segen


Ursula Kluge (r.) hatte nach ihrem Vortrag eine Broschüre sowie eine Liste mit Links (siehe unten) zum Thema parat und stand auch noch für Fragen zur Verfügung. (Foto:Wörner)

(tw) Etwa 80 Jugendliche und Erwachsene begrüßte Schulleiter Helmut Schultz im Namen des Elternbeirats und der Lehrerschaft am Dienstagabend in der Aula des Hohenstaufen-Gymnasiums zum Elternabend über Computerspiele. Obwohl sie eigentlich nicht genau wüssten was gespielt wird, spukten Computerspiele in den Köpfen der Erwachsen als Gefahrenpotenzial, bemerkte Helmut Schultz und übergab an die Referentin des Abends.
Ursula Kluge ist Diplompädagogin, Spezialistin für Konsolen- und Computerspiele, Referentin des Landesnetzwerkes der Aktion Jugendschutz Baden-Württemberg und Gutachterin der USK. Außerdem sei sie Mutter dreier Söhne im Alter zwischen acht und 15 Jahren, und Computerspiele sei ständiges Thema bei ihr zu Hause, wie Ursula Kluge zu berichten wusste.

Im Rahmen einer kleinen Genre-Kunde - Computerspiele teilt man im Wesentlichen in Simulations-, Strategie- und Shooter- Spiele ein - wurde auch näher auf die Alterskennzeichnungen von Spielen eingegangen. Die USK führt gemeinsam mit den Obersten Landesjugendbehörden das Verfahren zur Alterskennzeichnung von Computerspielen durch. Ohne diese Prüfung zu durchlaufen, erhalten Spiele in Deutschland keine Freigabe für Jugendliche und dürfen nicht beworben, verkauft oder im Internet vertrieben werden. Allerdings sind die Alterskennzeichnungen der USK keine pädagogische Empfehlung, sondern nur ein Hinweis auf altersgerechte Inhalte, wobei natürlich auch die individuelle Entwicklung eines Kindes zu berücksichtigen ist, wie Kluge betonte.
60 Prozent der Jugendlichen zwischen zwölf und 19 Jahren haben einen eigenen Computer, 83 Prozent nutzen diesen täglich oder mehrmals in der Woche, Jungen 147 und Mädchen 120 Minuten an einem Durchschnittstag. Vor allem zum Musikhören, um für die Schule zu arbeiten und erst an dritter Stelle zum Computerspielen. Mädchen bevorzugen Strategie- und Denkspiele, Jungen Actionspiele. Aufbauen, erfolgreich sein, Siegen, Macht ausüben, die Kontrolle haben und sich die Langeweile vertreiben sind einige Aspekte, die Computerspiele für die meisten Kinder so interessant und unwiderstehlich machen. Man kann ganz anders als im wirklichen Leben ein Spiel jederzeit beenden und später weiterspielen oder sich ein Spiel suchen bei dem man mehr Erfolg hat. Problemlösung im positiven und im negativen Sinn wird geübt, komplexes Denken wird gefördert, die Konzentration trainiert, Ausdauer und Durchhaltevermögen. Das Glücksgefühl, wenn man erfolgreich war, lässt aber schnell nach, das Kind will im nächsten Level weiterspielen. Das endet oftmals in einer so genannten Flow- und Frustspirale, wie Medienreferentin Kluge erläuterte, geprägt von Erfolg, Misserfolg im nächsten Level und dem ständigen Wunsch "weiterzukommen". Zudem haben Computerspiele eine hohe Bindungskraft, z. B. laufen manche auch weiter wenn man selbst nicht spielt, und der Spieler kann etwas verpassen, wenn er nicht präsent ist.

Für Eltern sei es wichtig, darauf zu achten, was ihre Kinder spielen, ob sie ihr Spiel überblicken und bewältigen können, sich als Eltern auch selbst mit einem Spiel zu befassen und mit ihren Kindern im Gespräch über deren Computerspiele zu bleiben. Klare Zeitabsprachen seien erforderlich und zu überwachen, Endpunkt der Spielzeit sollten Speicherpunkte sein, damit das bisher Erreichte auch Bestand behält. Spieler müssten das Spiel noch als Spiel erkennen, so Ursula Kluge weiter. Dabei gibt eine entsprechende Perspektive die nötige Distanz. Wenn ganze Armeen den Bildschirm bevölkern ist die Identifikation mit bestimmten Figuren nicht so gut möglich, nicht nötig und auch nicht wichtig. Anders sei das unter anderem bei Online-Spielen die auch als solche keine USK-Alterkennzeichnung haben, da diese vom Gesetzgeber nur für Trägermedien (z.B. CDs, DVDs) vorgesehen ist. Bei solchen online gespielten z. B. Rollen- und Shooter- Spielen identifiziert man sich gut mit der handelnden Figur und steht seinem Gegner von "Angesicht zu Angesicht" gegenüber. Neben anderen Beispielen wurde am Dienstagabend auch eine Sequenz eines Shooter-Spiels (Counterstrike) als "Spielefilm" im Rahmen der Videobeamer-Präsentation gezeigt. Einige Anwesende waren Angesichts des kleinen Filmausschnitts sichtlich schockiert. Wesentlich "entspannter" sahen das die meisten anwesenden Jugendlichen. Einige hatten selbst Erfahrungen mit dem gezeigten oder ähnlichen Spielen. Wegen der fortgeschrittenen Stunde konnte eine interessante und emotionale Diskussion nur ein Stück weit geführt werden.

Computerspiele seien eine neue Kommunikationsform und für Kinder von zentraler Bedeutung. Das müssten die Erwachsenen wohl einsehen und akzeptieren. Aber trotz allem sei Spiel Hobby und solle es auch sein, sagte Ursula Kluge abschließend.


Hilfreiche Links für Eltern:

http://www.bmfsfj.de/Kategorien/Publikationen/Publikationen,did=22916.html
Spiel- und Lernsoftware pädagogisch beurteilt.

http://www.spieleratgeber-nrw.de
Ratgeberservice zu Computer- und Konsolenspielen für Eltern. Der Ratgeber ist eine pädagogische Ergänzung zur gesetzlichen Alterskennzeichnung der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) und thematisiert das Thema Computer- und Konsolenspiele in erster Linie unter medien- und bildungspädagogischen Gesichtspunkten. Er bietet auch eine Übersicht über Computerspiele für verschiedene Altersgruppen.

http://snp.bpb.de/
Die Datenbank der Bundeszentrale für politische Bildung "Search&Play" enthält Beurteilungen von mehr als 450 Computerspielen, die Pädagogen und spielbegeisterte Kids erstellten. "Search&Play" ist keine pädagogische Empfehlungsliste, sondern sammelt vielmehr pädagogische Meinungen und persönliche Beurteilungen einzelner Spieler zu verschiedenen Spielen und stellt diese gleichberechtigt nebeneinander. Ziel ist eine kritische und aktive Auseinandersetzung mit Spielen.

http://www.computerspiel-ratgeber.de/
Online-Ratgeber für Eltern, PädagogInnen und Medieninteressierte. Ziel dieser im Rahmen eines Sozialwesen-Studiums entstandenen Website ist es, einen (pädagogischen) Einblick in die Welt der Computerspiele zu geben.

http://www.internet-abc.de/
Ein Webangebot für Eltern und Kinder, das leicht verständliches Basiswissen zu allen wesentlichen Fragen des Internets (Suchmaschinen, Chat, Jugendschutz) bietet und Kinder durch geschützte Kinderseiten spielerisch an den sicheren und kreativen Umgang mit dem Internet heranführt.

http://www.internet-abc.de/daten/html/Eltern/html/spielsalon/spielsalon_index.php
In der umfassenden Datenbank "Spielen" kann man nach spannender Spiele-Software für Kinder suchen. Gute Übersicht über verschiedenen Spielangebote. Neben der gezielten Suche ist auch eine Suche nach Alter und Spielgenre möglich.

http://www.usk.de
http://www.mpfs.de

24.03.07

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