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Nachrichten > Politik und Gesellschaft

MdB Kurt Segner hatte für alle Anliegen ein offenes Ohr


Kurt Segner (stehend) bei der Gesprächsrunde von Menschen mit und ohne Behinderung im Lehrerzimmer der Schwarzbach Schule (mit im Bild Theo Haaf, Jörg Huber, Dr. Hans-Werner Scheuing, v.li., und weitere Teilnehmer der Gesprächrunde). (Foto: Annette Peters)

(bro) (ap) Schon mehrfach war Kurt Segner bei den Johannes-Anstalten Mosbach zu Gast. Diesmal hatte der Tauberbischofsheimer Bundestagsabgeordnete genug Zeit mitgebracht, um eine Schwerstbehindertengruppe auf dem Schwarzacher Hof kennen zu lernen und anschließend an einer öffentlichen Gesprächsrunde teilzunehmen. Eingeladen hatte neben den Johannes-Anstalten der Arbeitskreis Menschenwürde und Bioethik.

Klaus R. lebt seit 1977 in den Johannes-Anstalten Mosbach. Er kann nicht sprechen, sitzt im Rollstuhl, hat keine Angehörigen mehr und ist rund um die Uhr auf Hilfe angewiesen. Aber er war hellwach und sehr aufmerksam, als der Gast sein Zimmer besichtigte und sich für die vorhandenen Hilfsmittel wie den Deckenlifter interessierte. Kurt Segner erfuhr von Verbundsleiterin Renate Bielik und Fachbereichsleiter Nico Lauerwald, dass Hilfsmittel im Fachbereich 2 für Menschen mit sehr schweren Behinderungen das A und O sind. Deswegen würden sie bevorzugt angeschafft. Doch längst nicht alle Zimmer sind mit den teuren Deckenliftern ausgestattet. Finanzielle und personelle Ressourcen sind knapp. Manche Lücke wird von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit viel Engagement ausgeglichen.

Pflege werde immer mehr ein Thema, erläuterte Renate Bielik. Nicht alle gesetzlichen Vorgaben seien hier sinnvoll, ergänzte Jörg Huber, Leiter des Geschäftsbereichs Wohnen. So gingen z.B. die Forderungen der Heimmindestbauverordnung teils völlig am Bedarf von Behinderteneinrichtungen vorbei. Deswegen sei es wichtig, dass "wir Parlamentarier vor Ort gehen", um Fehlentwicklungen entgegenzusteuern, sagte Kurt Segner. Er nutzte die Gelegenheit und stellte den anwesenden Mitarbeiterinnen zahlreiche Fragen. Beeindruckt von ihrer täglichen Arbeitsleistung für Menschen mit schwersten Behinderungen sagte er voll Hochachtung: "Hut ab vor diesem Personal."

Dass die Mitarbeiter am Limit seien, stellte der Schwarzacher Bürgermeister Theo Haaf fest. Es sei nicht zufrieden stellend, dass gerade Teilhabeleistungen für schwerstmehrfach behinderte Menschen aufgrund der dünnen Personaldecke oft nicht zu verwirklichen seien. Für Haaf ist eine Beteiligung des Bundes an der Eingliederungshilfe unumgänglich, um diesen Mangel zu beseitigen. Dies ist seiner Überzeugung nach durch eine Umverteilung der Mittel machbar.

Auch bei der anschließenden Gesprächsrunde im Lehrerzimmer der Schwarzbach Schule bekräftigte Haaf diese Forderung und erhielt viel Beifall von den zahlreichen Menschen mit und ohne Behinderung, die gekommen waren. Viele weitere Themen kamen dort zur Sprache, vom Verpflegungsgeld über die Patientenverfügung bis zur aktuellen Tarifauseinandersetzung in der Diakonie. Auch das Ehrenamt wurde angesprochen.

Elke Flory-König, neue Vorsitzende des Elternheimbeirats, sprach sich dafür aus, gesetzliche Hürden abzubauen. Wie sie erfuhr, arbeiten die Johannes-Anstalten an einer Ehrenamtskonzeption, in der beispielsweise ein umfassender Versicherungsschutz für Ehrenamtliche geregelt wird. Als erstes gelte es jedoch, Hemmschwellen für eine ehrenamtliche Tätigkeit in einer "Behinderteneinrichtung" zu überwinden. Segner rief dazu auf, hier initiativ zu werden und versprach, Aktivitäten in dieser Richtung persönlich zu unterstützen.

Kurt Segner hatte für alle Anliegen ein offenes Ohr und sicherte zu, sie mit nach Berlin zu nehmen. Leider liege das Bundesteilhabegesetz – es bietet, bei finanzieller Entlastung der Kommunen, einerseits einen Nachteilsausgleich für behinderte Menschen und verbessert andererseits materielle Möglichkeiten, ein selbstbestimmtes Leben zu führen – nach wie vor auf Eis. Segner gehört noch ein Jahr dem Deutschen Bundestag an. Dass er in dieser Zeit noch einmal zu einem Besuch nach Schwarzach kommt, schloss er nicht aus. In jedem Fall will er mit den Gesprächspartnern weiterhin Kontakt pflegen und dies auch seinem Nachfolger empfehlen.

20.11.08

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