Pfadfinderstamm Silberreiher nimmt am Bundeslager teil

(ko) Kids und Teenies interessieren sich nur für Internet und Computerspiele?? Es geht auch anders: Der Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder e.V. (BdP) richtet alle vier Jahre ein großes Zeltlager aus an dem rund 4.000 Kinder und Jugendliche aus ganz Deutschland und der Welt teilnehmen. Auch der Pfadfinderstamm Silberreiher aus Eberbach war dabei. 17 Pfadfinderinnen und Pfadfinder machten sich Ende Juli mit einem Sonderzug auf den Weg nach Buhlenberg in Rheinland-Pfalz. Unterwegs stiegen dann immer mehr „Pfadis“ – wie sie sich nennen – ein bis der Zug ganz voll war. Da wird schon die Reise zum Abenteuer.

In Buhlenberg angekommen, trafen die Silberreiher dann auf ganz viele Leseratten, denn das Bundeslager stand in diesem Jahr unter dem Motto „seitenweit – schwarz auf grün“ und stellte eine große Bibliothek dar. Schwarz auf grün eben, weil die Pfadis in schwarzen Zelten – den sog. Kohten und Jurten – schlafen und leben, die direkt auf der grünen Wiese stehen.

Auch die Kinder und Jugendlichen aus Eberbach zelteten und kochten elf Tage lang gemeinsam und erlebten zusammen ein spannendes Programm. Klar, dass das nicht immer reibungslos abging – aber: „Wir raufen uns immer zusammen und haben einfach viel Spaß!“, war das Motto von Küchenchef Dimitri Münch. Doch bevor der große Spaß losgehen konnte, waren allerlei Vorbereitungen zu treffen, erklärte Yannick Mayer. Jeder Stamm brachte seine eigenen Zelte mit und weil auf dem Bundeslager jede Gruppe für sich selbst kochte, mussten auch Gaskocher, Töpfe, Pfannen und Schüsseln eingepackt werden. Was jede Pfadfinderin und jeder Pfadfinder für sich persönlich brauchte, kam natürlich nicht in den Rollkoffer, sondern in den Rucksack – zum Beispiel Schlafsack, Isomatte und das „Koschi“ (Kochgeschirr).

Ihr Programm für das Bundeslager konnten sich die Teilnehmer bereits zu Hause in einem Internet-Katalog anschauen und auch online buchen, wie beispielsweise 16mm Filme schneiden und eigene Kurzfilme zusammenstellen oder Schwedenstühle bauen. Zwischendurch nahmen die beiden Sippen Assafum und die der Bootsbauer an einem Hajk teil. Ein Hajk ist eine ein- oder mehrtägige Wanderung mit Gepäck während der verschiedene Aufgaben gelöst werden mussten. So mussten Legenden und Sagen einzelner Ortschaften in Erfahrung gebracht werden oder es wurden abenteuerliche Gerätschaften gebastelt. Die Gruppe Assafum hatte das Glück kostenlos eine der vielen historischen Edelsteinschleifereien zu besuchen. Abends wurde dann auf dem Heuboden eines Bauern übernachtet.

Damit bei 4.500 Pfadis niemand den Überblick verliert, war das große Zeltlager in verschiedene Unterlager aufgeteilt. Alle Stämme aus Baden-Württemberg befanden sich im Unterlager Kubbavue, das sogar ein eigenes Café hatte, welches die „Bawüler“, wie sie im Pfadijargon gerufen wurden, Pinte nannten. Auf einem zentralen Marktplatz war alles vorhanden, was das Herz begehrt, von der Markthalle bis zur Post und von der Lagerzeitung bis zum Kiosk. Auf gewisse Annehmlichkeiten musste aber auch die Eberbacher Gruppe verzichten. Statt Toiletten gab es auf dem Zeltlager nur Dixi-Klos und statt warmer Dusche nur Waschzelte mit kaltem Wasser. Aber zum Glück war im Nachbarort ein Schwimmbad, das gerne genutzt wurde.

13.08.09

[zurück zur Übersicht]