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Nachrichten > Kultur und Bildung

Leibniz-Klaviertrio erlebte einen vollbesetzten Saal

(bro) (khm) Am vergangenen Freitag gab es es einen Klaviertrioabend im evangelischen Gemeindehaus am Leopoldsplatz. Das Freiburger Leibniz-Trio mit Werken von Haydn, Beethoven u. Mendelssohn war zu Gast bei den Eberbacher Kunstfreunden.

Das erste Kunstfreunde-Kammerkonzert in der nunmehr 65. Reihe mit dem Freiburger Leibniz-Klaviertrio erlebte einen vollbesetzten Saal. Vielleicht lag es am erneuten Auftreten dieses Meistertrios in Eberbach und dem attraktive Programm mit dem experimentierfreudigen Haydntrio, dem mit gewisser Spannung wohl erwarteten Beethovenschen “Geistertrio“ und dem von Schumann seinerzeit schon als “Meistertrio der Gegenwart“ gefeierten Mendelssohn-Trio, Werke, die kammermusikalisch interessiertes Publikum anziehen konnten.

Dessen Erwartungen wurden erfüllt. Die bestens aufeinander eingespielten Musiker: Hwa-Won Rimmer (Violine), Lena Wignjosaputro (Cello) und Nicholas Rimmer (Klavier) agierten technisch virtuos und einfühlsam musikantisch, wofür gleich das eröffnende abwechslungsreiche Haydn-Trio (E-Dur, Hob. XV:28. 1793/4) mit seinen schwelgend kantablen Abschnitten und pianistisch virtuosen Anteilen im ersten Satz Beispiele gab. Wer sich musikgeschichtlich interessierte, bekam dann ein präzis musizierte barockisierende "Passacaglia" zu hören mit all ihren Variationen über einer ständig auftauchenden Basslinie samt zugehörigen konzertanten Kadenzen. Und auch den unterhaltsamen Haydn präsentierte das Trio im letzten, rondohaften Finale des Werkes.

Schon wegen der einmal - wenn auch nicht von Beethoven selbst - gegebenen Übernamen “Geister-, Fledermaustrio“ dürfte dessen Trio D-Dur, op. 70/1 (1808) immer wieder Neugier erregen. Dabei ist das vorstellbare "Geisterhafte" wohl nur auf den dafür gerühmten Mittelsatz zu beziehen. Den ersten Satz musizierte das Ensemble also ganz so, wie ihn schon 1812 - vor hundert Jahren - ein berühmter Rezensent, der Komponist E.T.A. Hoffmann charakterisierte, als ein “geniales Prachtstück“ mit stabiler, einprägsamer Thematik, vorwärts treibendem rhythmischem Schwung und auch lyrischer Entspannung. Das extrem langsame “Geisterstück - Largo assai ed espressivo“, in dem der Pianist pro Takt gelegentlich mit 48 Vierundsechzigstelnoten hantiert, um “mit leichter Hand ein Säuseln, das an eine Äolsharfe und Harmonika erinnert“ (Hoffmann), und den Klang “Bass leise murmelnd“ (Czerny) zu erzeugen, wurde vom Pianisten ohrenfällig so gestaltet, dass die gewünschte ungewöhnliche instrumentale Farbe des originellen Satzes erzeugt wurde. Den von der abgründigen Stimmung des Largos abgelösten finalen Prestosatz boten die Musiker in Rondo-Version, indem das einprägsame energische Hauptthema und das lieblichere Seitenthema immer wieder den Satz gliedernd hervorleuchteten, um in “Zwischenspielen“ virtuosem Spiel Platz zu geben.

Zum Schluss Mendelssohns viersätziges Klaviertrio d-moll op. 49 (1839), das mit seinem Schwesterwerk op. 66 (1845) schon für Schumann in direkter Nachfolge zu den Trios von Beethoven und Schubert stand. Im ersten Satz war zunächst - was im Hinblick auf Abwechslung innerhalb eines Konzertabends nicht unerheblich ist - die Stunde der Cellistin, welche die ausladenden Melodien (Haupt- und Seitenthema-) einfühlsam vorstellte, was dem Satz zunächst getragenen Ausdruck verlieh, bis immer mehr Bewegung, Lebendigkeit und Virtuosität schließlich aller Instrumente den Allegro-ed-agitato-Charakter erreichten. Der langsame Satz wurde in der von Mendelssohn bevorzugten Art eines “Lieds ohne Worte“ ausgeführt. Die Anweisung "cantabile-sanglich" kam dem Klangcharakter der beiden Streicher sehr gelegen, um im Klang schwelgen zu können. Die von Mendelssohn erfundene “Elfenspukmusik“, die viele Komponisten - auch Brahms - beeinflusste, führte beim genialen “Scherzo: Leggiero e vivace“ durch duftig virtuoses und elegant tänzerisches Spiel des Trios zu diesem “Stimmungswunder von sprudelnder Laune und zauberhafter Anmut“. Der Übergang zum “recht leidenschaftlichen (assai appassionato)“ Finale geschah, wie Mendelssohn wünschte, nicht abrupt, d h. so dass “der reizvolle Traum des Scherzos nicht roh zerhauen (Bartels)" wurde, sondern leise und ruhig, und eröffnete den Streichern noch schöne Kantilenen. Mendelssohn ließ sein d-moll-Trio in freudigerem D-Dur enden lassen, so dass die Musiker das Werk strahlend und geradezu triumphal zu Ende brachten.

Dass diese auch andere Tonsprachen mühelos beherrschten, zeigte nach stürmischem und lang dauerndem Beifall die Zugabe: der Satz “Herbst - Otoño“ mit wunderbar gespielten Streichersoli aus dem Werk „Las Quatro Estaciones - Die vier Jahreszeiten“, aber nicht von Antonio Vivaldi, sondern von vom argentinischen Komponisten Astor Piazzola (1921-92). Von ihm werden Kompositionen auch im übernächsten Kunstfreundekonzert (21. März 2014) zu hören sein.

30.09.13

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