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Nachrichten > Politik und Gesellschaft

Die Gretchenfrage ist: Woher sollen die Gelder kommen?


(Foto: Thomas Wilken)

(tom) „Nach Gelde drängt, am Gelde hängt doch alles“, könnte man frei nach Goethes Faust die Quintessenz des hochkarätig besetzten Expertentreffens in der alten Schule von Brombach beschreiben. Denn die Reaktivierung des vor einem Jahr entwidmeten Gemeindeverbindungswegs zwischen dem Eberbacher Stadtteil Brombach und Heddesbach auf der anderen Bergseite sahen alle Teilnehmer als sinnvoll und notwendig an. Aber: Wer soll das bezahlen?

Am besten alle zusammen, lautete nicht nur einmal die Forderung aus der Runde und dem dicht gefüllten Zuschauerraum. Doch dazu müsste man eben wissen, wie viel Geld jeder Einzelne bereit ist beizusteuern. Eine solche Summe gibt es bisher nur von Heddesbach: 30.000 Euro würde die kleinste selbständige Gemeinde des Rhein-Neckar-Kreises locker machen. Natürlich nur ein Tropfen auf den heißen Stein bei geschätzten Sanierungskosten von 700.000 Euro, wie sie das Eberbacher Bauamt laut Stadtbaumeister Steffen Koch für die 3,5 Kilometer lange Strecke errechnet hat.

Zur Vorgeschichte: Den Verbindungsweg zwischen den beiden Dörfern gibt es seit etwa 50 Jahren. Genutzt wurde er vor allem von Brombachern, die sich auf dem Weg in die Rheinebene damit zehn Kilometer Umweg über Hirschhorn sparen. Die Straße war vor zwei Jahren in einem solch schlechten Zustand, mit Schlaglöchern übersät, dass sie nicht befahren werden konnte. Gelder für die Sanierung waren keine vorhanden. Deshalb betrieb Heddesbach die Entwidmung, die vom Gemeindeverwaltungsverband (GVV) Schönau bestätigt wurde.

Gegen die Schließung für den Autoverkehr wandte sich eine schnell gegründete Bürgerinitiative (BI) aus Brombach. Sie reichte Petitionen an die Landtage von Baden-Württemberg und Hessen ein, um eine Sanierung und Wiedereröffnung zu erreichen. Denn Brombach hat die Besonderheit, dass es aufgrund seiner Tallage nun nur noch über eine - ebenfalls in sehr schlechtem Zustand befindliche - Kreisstraße erreichbar ist, für die je zur Hälfte Hessen und Baden-Württemberg zuständig sind.

Nachdem es bereits im Sommer einen Runden Tisch gegeben hatte, fand jetzt eine Sitzung der Kommission des baden-württembergischen Petitionsausschusses statt. Geleitet wurde sie von dem Grünen-Landtagsabgeordneten Hermino Katzenstein (Neckargemünd) und seinem FDP-Kollegen Friedrich Bullinger. Der Grüne machte klar, „dass wir noch keine Entscheidung treffen, sondern nur Argumente hören“. Der Idealfall wäre, wenn die Beteiligten eine gemeinsame Lösung fänden.

Landtagsabgeordneter Dr. Albrecht Schütte verdeutlichte wie auch Eberbachs Bürgermeister Peter Reichert im Laufe der Diskussion, dass sicherlich nicht mit einer Hochstufung der Strecke zur Kreisstraße zu rechnen sei. Weil dieser damit in die Baulast komme - und zahlen müsse. Somit müssten andere Lösungen gefunden werden. Wie die aussehen könnten, machte seitens der BI Matthias Heinzmann deutlich.

Denn 2018 soll die von Hirschhorn kommende K35 auf hessischem Gebiet erneuert werden - unter gesetzlich notwendiger Vollsperrung. Da sie die einzig verbliebene Zufahrt nach Brombach ist, muss eine Ausweichstrecke her. Warum also nicht das Geld nehmen und damit die Gemeindeverbindungsstraße ertüchtigen. „Alle weiteren Umleitungsstrecken sind nicht praktikabel“, sagte Heinzmann. Im Laufe des Termins wurde weiterhin angeregt, dass der Rhein-Neckar-Kreis seinen Sanierungsteil der Straße doch zeitgleich angehen könnte und sich somit Synergieeffekte ergäben.

Wie viel Hessen Mobil als vom Kreis Bergstraße beauftragter Bauträger in die Ausweichstrecke investieren könnte, vermochte Jochen Vogel nicht zu sagen. Er nannte als Zahl lediglich 600.000 Euro für die Sanierung des hessischen Teils, was zwischen sechs und acht Wochen dauern soll. Eine Umleitung würde sicherlich nur so hergerichtet, dass sie für eine Übergangszeit bestehen könne und nicht als langfristige Lösung, meinte er.

Heddesbachs Bürgermeister Hermann Roth machte klar, dass seine Gemeinde, auf deren Gebiet 90 Prozent der Strecke liegen, die Kosten nicht stemmen könne. Werner Fischer vom GVV Schönau wies darauf hin, dass nach einer Sanierung auch über die Unterhaltungsmaßnahmen gesprochen werden müsse, wofür Roths Aussagen ebenfalls gälte. In diesem Punkt sah Schütte Möglichkeiten einer unbürokratischen Handhabung.

„Wir brauchen eine pragmatische Lösung“, betonte Fischer. Viel zu lang drehe man sich schon im Kreis. „Wie viel bringt Hessen Mobil ein, was Eberbach, was das Land, wie viel der Rhein-Neckar-Kreis“, wollte er auf dem Tisch wissen. „Die Botschaft hör‘ ich wohl, allein mir fehlt der Glaube“, kam allerdings Goethes Faust jetzt noch einmal zu seinem Recht. Denn die Diskussion zerfaserte langsam, aber sicher, über die Gründe der Sperrung und andere nicht zielführende Kleinigkeiten. Ein weiterer Runder Tisch im Januar soll nun Zahlen auf den Tisch bringen. „Verschärft“ will man dazu den Rhein-Neckar-Kreis einladen. Das Fehlen eines Vertreters aus dem Landratsamt war mehrfach moniert worden.

06.12.16

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