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Nachrichten > Politik und Gesellschaft

Stadt begegnet Gefahren am Waldrand - Sicherungshieb am Itterberg geplant


Linkes Bild: Forstamtsleiter Dr.Georg Bungenstab und Bürgermeister Bernhard Martin, rechts: Förster Siegfried Riedl erläutert die Gefahren und Probleme der Waldbewirtschaftung oberhalb der Bebauung am Itterberg. (Fotos:Richter)

(hr) Mit Angelegenheiten des Stadtwaldes befassten sich gestern abend Mitglieder von Stadtverwaltung und Gemeinderatsgremien bei ihrer alljährlichen Waldbegehung. Im Mittelpunkt standen diesmal die Probleme und Gefahren der Waldbewirtschaftung an Steillagen oberhalb von Wohngebieten. Bürgermeister Bernhard Martin äußerte Verständnis für die Ängste der Bewohner an Waldrändern angesichts von Baumriesen, die im Falle eines Falles auch ihr Grundstück oder gar ihr Haus treffen könnten. Dabei sei allerdings die tatsächliche Gefahr zumeist viel geringer als das subjektive Empfinden der Anwohner suggeriere. Rings um Eberbach und seine Ortsteile reicht der Wald auf rund 5 km Länge unmittelbar an die Wohnbebauung heran.
Laut Siegfried Riedl von der Stadtförsterei ist es aber nicht nur die Gefahr durch umstürzende Bäume, die für Zündstoff zwischen Anwohnern und Forstverwaltung sorgt. Schon beim Laubfall auf private Grünflächen, unerwünschtem Schattenwurf oder beeinträchtigem Satelliten-Empfang gebe es Probleme. Von den Hängen selbst gehe außerdem Erdrutsch- und Steinschlaggefahr aus, und zwar vor allem dort, wo wenig oder gar kein Baumbestand vorhanden ist. Die Strategie der Forstverwaltung bestehe deshalb nicht im flächigen Entfernen der Bäume am Waldrand, sondern in der Stabilisierung der Waldränder durch vorsichtige und allmähliche Auflichtung.
Forstamtsleiter Dr.Georg Bungenstab erläuterte die Schutzfunktionen des Waldes und die gesetzlichen Grundlagen. Er verwies auf den nach Landesbauordnung geforderten Mindestabstand von 30 Metern zwischen Bebauung und Wald, der in Eberbach an vielen Stellen bei der Ausweisung von Bauflächen nicht eingehalten worden sei. Lothar Jost, Leiter des städtischen Rechtsamts, untermauerte Bungenstabs Äußerungen: "Rein juristisch gesehen hätten die 30 Meter Mindestabstand nirgends unterschritten werden dürfen".
Zur Milderung der Gefahren und zur Stabilisierung des Waldes soll nun am Itterberghang zwischen Karlstal und Bundesstraße 45 (Gammelsbachtal) eine Durchforstung auf insgesamt rund 60 Hektar Fläche durchgeführt werden. Etwa 6.500 Festmeter Holz wollen die Förster dort unter außergewöhnlich hohen Sicherheitsvorkehrungen einschlagen. So sollen beispielsweise am Hangfuß große Stahlnetze gespannt werden, um herabfallende Steine oder rutschende Bäume aufzuhalten. Während der Maßnahme, die in diesem Herbst nach Abfall des Laubs beginnen und mindestens zwei Monate dauern soll, muss der gesamte dortige Waldbereich für alle Besucher gesperrt werden. Um möglichst wenig Steine an dem teils über 35 Grad steilen Hang ins Rollen zu bringen, sollen die Bäume mit Hilfe eines Seilkrans, der sie vom Boden anhebt, nach oben gezogen werden. Hierbei sollen Spezialunternehmen zum Einsatz kommen, die den Holzeinschlag und alle Sicherheitsmaßnahmen aus einer Hand erledigen. Siegfried Riedl schätzt, dass die Kosten für die Sicherungsarbeiten den Erlös aus dem geernteten Holz gerade aufwiegen werden, so dass die Stadt unterm Strich zwar nicht drauflegt, sie aus dieser Durchforstung aber auch keinen Gewinn erzielen kann.
Zum Abschluss der Waldbegehung ging Dr.Georg Bungenstab noch auf die Zertifizierung des Waldes ein, die künftig für eine erfolgreiche Holzvermarktung unumgänglich sei. Bungenstab erläuterte die Unterschiede der beiden infrage kommenden Zertifizierungssysteme "FSC" und "PEFC" und empfahl der Stadt für ihren Wald die kostengünstigere Zertifizierung nach "PEFC". 55 Prozent des Waldes in Deutschland seien bereits nach dieser Norm zertifiziert. Die Stadt Eberbach müsste für die PEFC-Zertifizierung ihres rund 3.600 Hektar umfassenden Waldbesitzes ungefähr 400 Euro pro Jahr bezahlen.

17.09.02

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