Sehnsucht nach Heimat
Jan von Wille vor seinem Bild "Elisa und der Feuerwagen". Links Theresa Pfeifer an der Querflöte. (Fotos:Richter)(hr) Fast im "fliegenden Wechsel" folgen in der Evangelischen Michaelskirche die Ausstellungen aufeinander. Nachdem die "Engel"-Ausstellung am 31. August mit einer Finissage beendet wurde, werden nun seit gestern Bilder des Künstlers und Pastors Jan von Wille gezeigt. Zu sehen sind elf Werke, die sich allesamt mit biblischen Propheten befassen.
Jan von Wille wurde 1963 in Düsseldorf geboren. Viele seiner Vorfahren (fünf Generationen zurück) waren Kunstmaler, aber er lernte zunächst das Goldschmiede-Handwerk. "In einer tiefen Sinnkrise", im Alter von etwa 18 Jahren, habe er viel gemalt, berichtete der Künstler bei der gestrigen Vernissage. Mit etwa 20 Jahren habe er sich der Theologie zugewandt und die Malerei wieder aufgegeben, die bis dahin für ihn eine Art Religionsersatz gewesen sei. Erst vor rund fünf Jahren habe er erneut mit dem Malen begonnen.
In seiner Propheten-Reihe bringt Jan von Wille seine Sehnsucht nach Heimat zum Ausdruck, die der Mensch auf dieser Welt aber nicht finden könne, sondern nur bei Gott. Wille zeigt die Propheten wie Jona, Samuel, Elia, Johannes der Täufer und andere in teils dramatischen Situationen und setzt sehr bewusst kräftige Farben ein. Materialien wie Asche, Erde und verschiedene Metalle geben den Bildern auffallende Strukturen.
Die Ausstellung ist noch bis Mitte Oktober in der Michaelskirche täglich von 10 bis 12 Uhr und von 14.30 bis 16.30 Uhr zu sehen (außer Samstagnachmittag). Die Vernissage wurde von Viktoria Kubasow (Orgel) und Theresa Pfeifer (Querflöte) musikalisch gestaltet.
Im Gottesdienst am 11. September will Pfarrer Ekkehard Leytz eines der Prophetenbilder zum Thema seiner Predigt machen.
Infos im Internet:
www.jan-von-wille.de
04.09.05
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